Im Sommer, so denke ich mir, wird es hier noch voller sein. Mir reicht schon, was heute los ist, hier, auf der Bastei.
Schon der Weg hinauf zur Bastei ist malerisch. So stelle ich mir einen verzauberten Märchenwald vor. Die Strahlen der Sonne erreichen gar nicht den Waldboden. So eng und hoch ragen die Felswände empor. Und dort, wo Felsen nicht den Weg säumen, da stehen mächtige Bäume. Der Weg steigt stetig an. Doch trotz sommerlicher Temperaturen – es dürfte wohl so um die 28 Grad haben – ist mir kühl in meinem Shirt.
Die letzten 1,5 km biege ich dann auf eine Teerstraße ein. Breit genug, dass klar ist: hier ist mehr Verkehr. Das zeigt sich auch, als ich die vielen Parkplätze für Pkw, Busse und Wohnmobile (Übernachtung verboten!) erreiche. Die Parkplätze sind zwar nicht proppenvoll, doch für einen Mittwoch außerhalb der Hochsaison doch sehr gut gefüllt.
Dann heißt es auch für mich absteigen. Weiterfahrt auch für Fahrräder verboten. Ich kette mein Bike und den Helm an die nächste Straßenlaterne und mache mich auf den Weg, dorthin, wohin die Menschenmassen strömen.
Erst passiere ich ein Berghotel (ja, so heißt es wirklich) mit Wellnessoase (so lautet die Werbung) und überlege kurz, ob ich auf der zugehörigen Aussichtsterrasse eine kurze Rast einlege. Doch weil das scheinbar auch die vielen Bustouristen tun (schließlich mussten die ca. 300 m vom Parkplatz hierherlaufen), beschließe ich, erst mal ein Stück weiter zu gehen.
Mich zieht es in Richtung Basteibrücke, die seit Jahrhunderten mehrere Felsen verbindet und – so denke ich mir – die Verbindung zu der ebenfalls auf der Bastei errichteten Felsenburg Neurathen.
Doch noch bevor ich die Basteibrücke erreiche, biege ich nach rechts ab. Da liegt die im Juli 2022 fertiggestellte Aussichtsplattform, die mir einen grandiosen Blick auf die Elbe und die Sächsische Schweiz bietet.
Weiter geht’s Richtung Basteibrücke. Fast auf direktem Weg. Denn vorher mache ich noch kurz Rast unter einem Sonnenschirm und gönne mir eine Erfrischung.
Eine halbe Stunde später geht es weiter und auf meinem Weg Richtung Basteibrücke reihe ich mich ein, in eine tschechische Besuchergruppe (mich unterscheidet nur der fehlende Audioguides-Knopf im Ohr). Habe ich mal freie Sicht, genieße ich den Ausblick (und mach’ ein paar Fotos). Herrlich ist es hier.
Auf dem Rückweg von der Brücke biege ich noch mal nach rechts ab, laufe die Felsen entlang und erreiche eine Aussichtsplattform, die mir einen tollen Blick auf die Basteibrücke gibt.
OK – genug gesehen und Menschenmassen erlebt. (In der Hauptsaison möchte ich nicht hier sein.) Ich gehe zurück zu meinem Fahrrad, packe den Helm auf meinen Kopf und den Rucksack auf den Rücken und lasse mich entspannt bergab rollen. Anfangs noch im Slalom (vorbei an den Touris, die auf Bussuche sind) dann auf einem Radweg Richtung Stadt Wehlen (ja genau, da war ich am Montag schon einmal mit dem Wohnmobil auf Parkplatzsuche).
Kurz bevor ich die Fähre nehme, um wieder auf „meine“ Elbseite zu gelangen, genieße ich noch mal den Blick auf die Elbe und die letzten Sonnenstrahlen, bevor ich zurück bergan zu meinem Stellplatz strample.
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