Wir sind mittlerweile gewohnt, online zu kommunizieren. Auch beruflich sind Videokonferenzen angekommen: Besprechungen via Skype oder zoom sind Alltag. Die Technik ist vorhanden und Mitarbeiter sind im Umgang damit geübt.
Mediation ortsungebunden
Bis in die 1970er-Jahre war das Leben – beruflich und privat – regelmäßig auf das lokale Umfeld der Menschen beschränkt. Durch Globalisierung, virtuelle Teams (z. B. im beruflichen Kontext) und durch das wachsende OnlineBusiness, bleiben das Leben und damit auch Konflikte nicht mehr lokal. Videokonferenzen bieten die Möglichkeit, Konfliktgespräche in die virtuelle Welt zu verlagern. Die räumliche Gleichzeitigkeit wird dadurch aufgehoben.
Videokonferenzen ermöglichen es Medianten und Mediatoren, die Sitzung unabhängig von örtlichen und räumlichen Gegebenheiten durchzuführen. So ist es für alle Beteiligten möglich, am Mediationsprozess von dem Ort teilzunehmen, der persönlich am besten „passt“. So kann durch die Teilnahme vom vertrauten Ort (Büro oder Zuhause) Stress vermieden werden, den eine ungewollte Umgebung (z. B. das Büro des Chefs) mit sich bringt.
Die Freiheit in der Wahl des (Mediations-) Ortes erweitert auch den Pool an Mediatoren: Nicht mehr die räumliche Nähe des Mediators entscheidet über den Auftrag. Ausschlaggebend sind Erfahrung und „Chemie“.
Ressourcenschonend
Durch die Unabhängigkeit des Ortes lassen sich auch Ressourcen sparen. Reisezeiten – zur An- und Abreise zum Ort der Mediation – entfallen für die Medianten und den Mediator. Gerade wenn die Konfliktparteien aus verschiedenen Orten kommen (z. B. aus unterschiedlichen Niederlassungen), kann der Reiseaufwand den (zeitlichen) Aufwand für die Mediationssitzung um ein Vielfaches übersteigen. Auch der Aufwand für Terminfindung sinkt, weil Reisezeiten in der Terminplanung nicht zu berücksichtigen sind.
Distanz der Konfliktparteien
Oft sind Mediationen für die Konfliktparteien emotional sehr belastend. Gerade bei einer längeren Vorgeschichte, fällt es den Beteiligten oft schwer, sich noch gemeinsam an einen Tisch zu setzen. Videokonferenzen können hier die notwendige (räumliche) Distanz schaffen, die eine Teilnahme an der Mediation überhaupt erst möglich macht.
Erweiterte technische Möglichkeiten
Videokonferenz-Lösungen bieten die Möglichkeit, den Bildschirm eines Teilnehmers mit den übrigen Teilnehmern zu „teilen“. Dadurch haben Mediator und Medianten die Möglichkeit, der Gruppe Dokumente zu zeigen (die auf dem eigenen Rechner gespeichert sind). Dies bietet sich im Rahmen der Videokonferenz-Mediation an, um
- Lösungsoptionen – für alle Teilnehmer sichtbar – zu erarbeiten,
- Bilder, Dokumente und andere Dateien allen Konferenz-Teilnehmern zu zeigen bzw. diesen (zum Download) zur Verfügung zu stellen,
- Mitschriften, Ideen, Wünsche und weitere Arbeitsdokumente gemeinsam zu entwickeln.
Videokonferenz-Systeme bieten meist die Möglichkeit, Bild und Ton aufzuzeichnen. Ist der Umgang (Stichwort: Datenschutz) geregelt, können die Mitschnitte für eine Nachbearbeitung (Protokollierung, Archivierung) von Vorteil sein.
Gerade Unternehmen profitieren
- Ortsungebundenheit
- Sparsamer Einsatz von Ressourcen
- Zusätzliche Möglichkeiten
Ob zwischen Mitarbeitern, Hierarchien oder Organen: Gerade für Unternehmen bietet die Videokonferenz-Mediation viele Vorteile. Und weil von einer gelungenen Mediation alle im Unternehmen profitieren, ist diese immer einen Versuch wert.
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