Als ich in einem Youtube-Video zum ersten Mal die Bilder sah, wusste ich: da will ich auch mal hin. Heute bin ich da. Mitten in der Wüste. Mitten in Spanien. Bardenas Reales. Sehr beeindruckend für mich und superstaubig für Rudi.
Die Höhlenwohnungen von Arguedas
Bereits gestern war ich angereist nach Arguedas, mein erstes Ziel in Spanien, südlich der Pyrenäen. In dem Ort gibt es einen (kostenfreien) Wohnmobilstellplatz direkt an den Höhlen, die den Menschen hier bis in die 1960er-Jahre als Wohnungen gedient haben. Wie angenehm kühl die Wohnungen auch im Hochsommer gewesen sein mögen, kann ich direkt nachvollziehen. Obwohl Fenster und Türen fehlen, spüre ich beim Betreten der Höhlenhäuser eine angenehme Kühle. Sehr willkommen, bei fast 36 Grad Außentemperatur.
Einige der Höhlen stehen den Besuchern offen und sind durch einen Weg vom Stellplatz hinauf erschlossen. In einigen der Wohnungen sind noch die Küchenherde vorhanden und farbenfrohe Wände zeugen von einer tollen Atmosphäre.
Als ich gegen 16:00 Uhr auf dem Stellplatz ankomme, habe ich noch fast freie Platzwahl. Bis die Sonne untergeht, so gegen 20:00 Uhr hat sich das geändert: jeder der ungefähr 20 Stellplätze ist belegt. Vor allem Spanier und Franzosen, aber auch Schweizer, Belgier, Niederländer und deutsche Kennzeichen haben sich eingefunden (und ein paar Meter weiter gibt es noch einen großen Ausweichparkplatz, auf dem auch etliche Wohnmobile ihren Übernachtungsplatz gefunden haben). Gegen 22 Uhr kehrt Ruhe ein auf dem Platz.
Mit dem Wohnmobil durch die Wüste
Meinen Wecker hab’ ich mir auf 7:30 Uhr gestellt. Nur leider vergessen, diesen zu aktivieren. Zum Glück wache ich kurz vor 8 Uhr von allein auf. Noch ist es mit 14 Grad angenehm kühl außen. Ich nehme mir Zeit für mein Frühstück und starte dann vom Wohnmobilstellplatz in die Halbwüste Bardena Reales. Mein erster Stopp ist das Besucher- und Informationszentrum, circa sechs Kilometer entfernt.
Danach geht es weiter, noch ein paar Meter auf einer geteerten Straße. Dann biege ich links ab, auf eine Schotterpiste, die für die nächsten Stunden der Belag ist, mit dem Rudi, mein Wohnmobil, zurechtkommen muss.
Mit ungefähr 15 Kilometern pro Stunde ruckle ich durch die Wüste. Bis zu meinem ersten Stopp, einem beeindruckenden Felsen, der alles in der Umgebung überragt. Natürlich steige ich aus, um mir hautnah ein Bild zu machen. Und um die Temperaturen aufzunehmen. Mittlerweile hat es hier, am späten Vormittag, 28 Grad.
Unterwegs halte ich noch ein paar mal an, um die Bilder auf mich wirken zu lassen. Die Felsformationen, die Landschaft aus Stein und Sand, durchsetzt mit ein paar Büschen und vereinzelt sogar Wasserstellen. Das alles ist sehr beeindruckend und ganz besonders für mich.
Unterwegs halte ich auch noch einmal an, für eine Tasse Kaffee und genieße den Ausblick und die Ruhe der Wüste.
Nach ungefähr drei Stunden erreiche ich wieder das Besucherzentrum, an dem meine Wüstentour begonnen hat. Ein kurzer Blick auf Rudi zeigt mir: Alles heile und sehr staubig.
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