Unser Stromverbrauch zu Hause ist in den letzten Jahren merklich gestiegen. Heute verbrauchen wir ungefähr ein Viertel mehr Strom als noch vor vier Jahren. Anfangs hatte ich meinen Arbeitsplatz im Homeoffice in Verdacht. Zu Unrecht, wie ich mittlerweile gelernt habe.
Welche Top-Verbraucher ich bei uns Zuhause identifiziert habe, das verrate ich in diesem Artikel.
18 Cent am Tag
Das Apple MacBook Pro ist das Arbeitsgerät Nummer eins für mich. Mindestens acht Stunden am Tag läuft mein MacBook. Zu Hause erweitert durch einen großen Monitor, externe Webcam, Tastatur, Trackpad und Lautsprecher. Wenn so ein Setup den ganzen Tag am Strom hängt, dann kommt einiges an Verbrauch zusammen. Wieviel, das habe ich mal gemessen und hochgerechnet.
An einem 8-Stunden-Arbeitstag zu Hause konnte ich einen Energieverbrauch von 580 Wh, also 0,58 kWh messen. Hochgerechnet auf einen Monat mit 22 Arbeitstagen und einem Energiepreis von 30 Cent/kWh summieren sich die Stromkosten auf circa 18 Cent am Tag und knapp 4 Euro im Monat.
Doch mit diesen 50 Euro in einem Jahr für meinen intensiveren Homeoffice-Gebrauch während der Corona-Lockdowns ließ sich der Anstieg des Energieverbrauchs bei uns Zuhause noch nicht erklären. Auch nicht, wenn ich die gestiegenen kWh-Preise für Strom berücksichtige (zumal ich bereits vor Corona einige Zeit im Homeoffice verbracht habe).
Online-Gaming als Energieschleuder
Ungefähr zeitgleich mit dem Corona-Lockdown haben meine beiden Söhne ihre PCs aufgerüstet. Stärkere Prozessoren und leistungsfähigere Grafikkarten wurden eingebaut. So ausgerüstet ließen sich nicht nur die Microsoft Teams-Sessions der Schule gut verfolgen, sondern auch die Online-Spiele mit den Kumpels zügiger zocken.
Die Leistung, die einem so aufgerüsteten PC steckt, kann ich direkt fühlen, wenn ich die Hand an den Luftauslass des Chassis halte: Ein warmer Föhn sorgt dafür, dass sich nicht nur meine Hand, sondern das ganze Zimmer aufheizt.
Weil diese Abwärme dem Rechner vorher als Energie zugeführt werden musste, habe ich auch hier nachgemessen.
Obwohl der PC nicht mal die Hälfte der Tageszeit im Einsatz war, summierte sich der Energiehunger auf fast 1,3 kWh. In vier Stunden mehr als doppelt so viel, wie mein Notebook an einem 8-Stunden Arbeitstag verbraucht.
Bei intensivem Online-Schooling oder -Gaming summiert sich der Energiebedarf an so einem Gaming-PC schnell auf 40 kWh im Monat. Das sind (bei einem Energiepreis von 30 Cent/kWh) im Jahr 140 Euro pro PC. Bei meinen zwei Söhnen mit ähnlich ausgestatteten Maschinen also 280 Euro Mehrkosten im Jahr.
Transparenz hilft
Die Messungen haben mir geholfen, das Homeoffice als Stromfresser zu entlasten. Gleichzeitig waren die Messungen nützlich, innerhalb der Familie aufzuzeigen, welchen Einfluss Online-Gaming auf den Energieverbrauch hat.
In Zeiten von Klimawandel, Energiespar-Bemühungen und steigender Inflation helfen solche Messungen, Diskussionen zu versachlichen und gleichzeitig Möglichkeiten zum bewussteren Umgang mit unseren Ressourcen aufzuzeigen.
Was uns ein Arbeitsplatz im Homeoffice kostet, habe ich in diesem Artikel zusammengetragen. Dort findest du auch den Link zu einer Aufstellung sämtlicher Homeoffice-Kosten zum Download (als Excel-Tabelle und PDF).
0 Kommentare