Erfolgreiche Teams werden gemacht
Als Führungskraft habe ich mehrere Teams entwickelt. Und einige neu zusammengeführt. Das war kein Selbstläufer. Und nicht immer so erfolgreich, wie ich es mir gewünscht habe.
Vor über 20 Jahren wusste ich noch herzlich wenig darüber, was Teams erfolgreich macht. Vor der selben Herausforderung stehen wir heute wieder:
Wir müssen Teams entwickeln, die remote erfolgreich zusammenarbeiten.
Denn klar ist: Das Homeoffice, das uns die Corona-Pandemie 2020 übernacht und als Experiment gebraucht hat, wird bleiben. Unsere Teams sollten wir darauf vorbereiten.

Im Homeoffice fehlen die zufälligen Begegnungen
Die Kaffeeküche. Die Kantine. Für manche auch die Zigarettenpause. Alles sind Gelegenheiten, Kolleg:innen im Büro über den Weg zu laufen. Menschen zu begegnen, denen die uns in geplanten Meetings und im (Großraum-) Büro nicht so häufig über den Weg laufen. Solche Begegnungen führen zu Austausch. Zu Gesprächen über berufliche und private Dinge. Dialog, der zufällig entsteht. Über Themen, die nicht auf der normalen Tagesagenda auftauchen.
Sind Mitarbeiter im Homeoffice, sind diese zufälligen Begegnungen mit den Kolleg:innen nicht mehr möglich. Denn wer sich daheim einen Kaffee holt, wird meist keiner Kolleg:in begegnen.
Die zufälligen Begegnungen fehlen. Uns als Menschen. Und dem Unternehmen. Denn „funktionierende“ Teams sind so wichtig für den Erfolg. Das wissen wir mittlerweile recht gut. Was tun?
Wir brauchen remote Teambuilding
Literatur und Seminare zu Teambuilding gibt es mittlerweile genug. Etliche davon mit Mehrwert. Was oft noch fehlt, sind Vorbilder für die Entwicklung von remote Teams. Ideen und Beispiele, die zeigen, wie Teambuilding im Homeoffice funktioniert.
Remote Teambuilding ist notwendig. Damit das Experiment Homeoffice nicht daran scheitert, dass Teams auseinander brechen. Oder gar nicht erst entstehen. Nur weil die gemeinsame Kaffeeküche fehlt. Oder weil wir die Notwenigkeit von remote Teambuilding nicht auf dem Schirm hatten.
Am Anfang fällt der Mangel gar nicht auf
Die ersten Wochen und Monate wird sich durch die Arbeit im Homeoffice nicht viel verändern. Denn viele unserer Bürojobs sind schon seit Jahren ortsunabhängig – auch wenn wir das vorher nicht erkannt hatten. Was in der Arbeitsplatzbeschreibung steht, ist nicht an einen bestimmten Schreibtisch gebunden. Lesen, rechnen und schreiben können wir überall. Ein Notebook und ein funktionierender Internetanschluss genügen.
Das konnten viele Unternehmen – zur eigenen Überraschung – Anfang 2020 feststellen. Sie hatten ihre Mitarbeiter auf Gund der sich entwickenden Corona-Pandemie, quasi über Nacht, ins Homeoffice beordert. Ohne nennenswerte Schwierigkeiten konnte die Arbeit dort fortgeführt werden. Oft stieg die Produktivität sogar an.
Auch die Kommunikation im Team, mit Kunden und Partnern klappte aus dem dem Homeoffice recht geschmeidig. Weil Gesichter, Gesten und Emotionen bekannt und abgespeichert waren.
Doch mit der Zeit ändert sich das. Die Kollogin von nebenan und der Kollege aus der Kaffeeküche verlieren an Vertrautheit. Kommen neue Mitarbeiter an Board, fehlt diese Vertrautheit komplett. Darauf müssen wir uns einstellen – und reagieren.
So klappt Teambuilding auf Distanz
Teambuilding im Homeoffice funktioniert. Auch auf Distanz können sich Teams zusammenfinden und großartiges leisten. Ein Beispiel, das mir da sofort in den Sinn kommt, ist die Firma Doist.
100 Mitarbeiter:innen mit 36 Nationalitäten aus 61 Städten in 31 Ländern arbeiten an der Aufgaben-App ToDoIst. Seit Jahren zählt die App zu meinen Favoriten. Und ganau so lang verfolge ich die Entwicklung des Unternehmens. Ein großes Team. Komplett remote. Erfolgreich.
Mehr über das Team und die Idee von Doist findest du hier.
Neben Doist gibt es noch viele andere Unternehmen, die komplett auf Firmenzentralen verzichten. Die Mitarbeiter sind überall auf der Welt zu Hause. Und gleichzeitig verbunden in einem tollen Arbeitsteam.
Solche Teams werden wir künftig noch häufiger sehen. Und Mitarbeiter werden diese Form der Arbeit auch immer mehr einfordern.
Es ist Zeit, dass wir uns darauf einlassen. Auch, indem wir uns im eigenen Unternehmen mit remote Teambuilding beschäftigen.
Gewohnheiten entstehen durch Wiederholung
Technik hilft uns Teams remote erfolgreich zu machen. Kollaborationstools wie Slack und Microsoft Teams bringen Mitarbeitende zusammen. Egal, an welchem Ort sich der Einzelne befindet.
Doch was nützen Technik und Tools, wenn die Skills fehlen, diese verbindend zu nutzen.
Im Gespräch mit Gesa Oldekamp konnte ich diesen Punkt vertiefen. Gesa ist Expertin für digitale Meetings. Sie weiß was notwendig ist, um die Kommunikation von remote Teams zu stärken.
Remote Teambuilding entsteht nicht zufällig. Remote Teambuilding braucht Raum. Raum in Form von Zeit und neuen Wegen. Eben weil zufällige Begegnungen remote nicht mehr (so leicht) entstehen.
Und mindestens genau so wichtig: Dranbleiben. Wiederholen. Denn so wenig wie eine Schalbe den Sommer macht, so wenig wird Teambuilding durch einmalige Aktionen entstehen.
So klappt remote Teambuilding
Im Gespräch kamen Gesa und ich auf einige Punkte, die wir für wichtig halten, um Teamarbeit auf Distanz nachhaltig erfolgreich zu machen.
Hier die Punkte und Links zu den Stellen im Video, an denen wir darüber sprechen:
00:53 Im Homeoffice fehlen die zufälligen Begegnungen mit Kolleg:innen
02:00 Wie sich Begegnungen organisieren lassen
03:18 Den Meetingraum vorher öffnen
04:22 Über die Wirkung der Kamera
05:32 Die virtuelle Kaffeeküche
07:10 Der Check in gehört zum Teambuilding
09:06 Remote gemeinsam Essen und Trinken
11:56 Arbeitszeit oder nicht?
13:38 Testen und fragen
14:16 Remote Teambuilding planen
14:46 Es geht viel mehr …
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Drei Tipps für den remote Teambuilding-Sofortstart
Bist du oder ist dein Team heute schon im Homeoffice, solltest du sofort loslegen. Damit es dir nicht so ergeht wir mir damals, als Teambuilding noch ganz unbekannt war für mich.
Für den Sofortstart gebe ich dir und deinem Team drei Tipps an die Hand:
- Wählt Ideen und Methoden aus, die authentisch sind und zu eurem Team passen. Im Zweifelsfall eher klein anfangen.
- Räumt dem Teambuilding einen festen Platz im Kalender ein.
- Es geht viel mehr online, als man denkt. Einfach ausprobieren!
Teambuilding und Socialising zu speziellen Anlässen (ein paar Beispiele):
- Gemeinsam Feiern nach wichtigen Vertragsabschlüssen oder erreichten Meilensteinen bei Projekten.
- Geburtstage und Jubiläen
- Austausch über Ferien und Urlaub (Fotos, Begegnungen, Essen und Trinken)
- Feiern (Fasching/Karneval, Weihnachten, Jahreswechsel, Firmenjubiläum)
Gutes remote Teambuilding.
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