Im September 2023 begann meine dreimonatige Auszeit, die mich durch verschiedene Länder Europas führte. Diese Reise war mehr für mich als nur ein einfacher Tapetenwechsel; sie war eine Flucht aus dem Alltag und ein tiefes Eintauchen in neue Erfahrungen.
In dieser Zeit, in der ich mich aus dem Hamsterrad des routinemäßigen Arbeitslebens befreite, entdeckte ich die Schönheit der südeuropäischen Landschaften, traf auf inspirierende Menschen und fand neue Perspektiven auf das Leben und Arbeiten. Diese Auszeit war nicht nur eine Pause vom Alltag, sondern auch eine Reise zu mir selbst, die mich lehrte, wie man echte Zufriedenheit im Sein findet.
In diesem Beitrag fasse ich die Reise zusammen und blicke insbesondere auf das, was diese Reise in mir ausgelöst und angestoßen hat.
Die Reise beginnt
Als ich im September 2023 meine Auszeit – allein in meinem Campervan – antrat, begann ich eine Reise, die weit mehr war als nur ein Ortswechsel. Es war ein Schritt in das mir bisher Unbekannte, begleitet von einer Mischung aus Aufregung und Unsicherheit. Diese ersten Tage waren geprägt von einer tiefen emotionalen Auseinandersetzung mit mir selbst. Sie stellten meine Anpassungsfähigkeit auf die Probe und erforderten Mut, sich von gewohnten Strukturen zu lösen. Die ersten zehn Tage war eine Zeit des Loslassens und des Öffnens für neue Erfahrungen, die mir dabei halfen, mich von alten Mustern zu befreien und den wahren Wert des Moments zu schätzen.
Gespräche und Begegnungen
Auf meiner dreimonatigen Reise durch Europa erlebte ich die Kraft ehrlicher Kommunikation in zahlreichen Begegnungen mit Menschen, die ich unterwegs traf. Diese Gespräche waren einzigartig, da sie ohne jegliches Abhängigkeitsverhältnis oder vordefinierte Rollen stattfanden. Dieser Umstand ermöglichte es uns, offen und ehrlich miteinander zu sprechen. Die Anonymität dieser Begegnungen schuf gleichzeitig eine Atmosphäre des Vertrauens, in der ich ehrliches Feedback erhielt, das frei von Hintergedanken war. Diese Gespräche waren nicht nur aufschlussreich, sondern boten auch einen seltenen Raum für tiefgründigen Austausch, der mir neue Perspektiven eröffnete und mir half, meine eigenen Gedanken und Gefühle zu reflektieren. Sie waren ein wesentlicher Bestandteil meiner Reise und trugen (und tragen noch immer) maßgeblich zu meinem persönlichen Wachstum bei.
Die Gespräche waren nicht nur ein Fenster in die Welt und Gedanken anderer, sondern auch ein Spiegel meiner eigenen Überzeugungen und Lebensperspektiven. In diesen Momenten wurde mir klar, wie sehr unsere alltäglichen Rollen und Verpflichtungen unsere Sicht auf die Welt und uns selbst prägen können. Das Fehlen von Rollen in diesen Begegnungen ermöglichte eine Art von Klarheit und Ehrlichkeit, die im normalen Alltag selten zu finden ist. Diese Erfahrungen haben nicht nur mein Verständnis für andere Kulturen und Lebensweisen vertieft, sondern mir auch geholfen, meine eigene Identität und meine Werte zu hinterfragen, besser zu (er)kennen und neu zu definieren.
Landschaften und Städte
Während meiner Reise durch Frankreich, Spanien und Portugal war ich tief beeindruckt von der Vielfalt und Schönheit der Landschaften, die ich durchqueren durfte. Trotz der Trockenheit in vielen Regionen fand ich überall überraschend viel Grün. Dieses Grün kam teils von Pflanzen, die auf erstaunliche Weise an gespeichertes Wasser gelangten, teils von bewässerten Gebieten. Die Kombination aus Wasser und Land, von den Wellen des Atlantiks und des Mittelmeers bis zu den majestätischen Bergen der Vogesen und Pyrenäen sowie den weiten Ebenen Spaniens, bot eine atemberaubende Kulisse. Diese vielfältigen Landschaften konnte ich mit all meinen Sinnen aufnehmen – sie waren ein Fest für die Augen, Ohren und die Nase. Jeder Ort hatte seinen eigenen Charme und zusammen bildeten sie ein Mosaik unvergesslicher Eindrücke.
In diesen Landschaften fand ich nicht nur visuelle Schönheit, sondern auch eine tiefe Ruhe, die mich einlud, innezuhalten und den Moment zu genießen. Eine Situation, die ich aus meinem Alltag im Hamsterrad nicht in dieser Intensität kenne. Diese Erfahrungen lehrten mich, die Komplexität und Vielfalt der Natur zu schätzen und wie wichtig es ist, sich Zeit zu nehmen, um die Welt um uns herum wirklich wahrzunehmen. Die Kombination aus ruhigen Momenten in der Natur und der Begegnung mit lebendigen Städten und Menschen schuf ein Gleichgewicht, das meine Reise bereicherte und mir half, eine tiefere Verbindung zur Welt um mich herum aufzubauen.
Persönliche Entwicklung
Diese Reise war nicht nur eine physische, sondern auch eine emotionale und geistige Entdeckungsreise. Die Erfahrungen, die ich während meiner Auszeit machte, halfen mir, eine neue Perspektive auf das Leben und meine eigene Existenz zu gewinnen. Ich lernte, die Wichtigkeit von Zeit und die Bedeutung von echter Zufriedenheit zu verstehen. Diese Erkenntnisse führten zu einer tieferen Gelassenheit und einem bewussteren Umgang mit meiner Lebenszeit. Ich erlebte, wie das Loslassen von festgefahrenen Strukturen und die Offenheit für neue Erfahrungen zu einem erfüllteren Leben führen können.
In dieser Phase der Reise begann ich, meine eigenen Werte und Überzeugungen zu hinterfragen und neu zu bewerten. Die Kombination aus physischer Distanz zu meinem alltäglichen Umfeld und der emotionalen Freiheit, die die Reise bot, eröffnete mir neue Einsichten in das, was im Leben wirklich zählt. Ich erkannte, dass echte Zufriedenheit nicht unbedingt von äußeren Umständen oder materiellem Erfolg abhängt, sondern vielmehr von einem inneren Frieden und der Fähigkeit, im Einklang mit seinen eigenen Werten und Überzeugungen zu leben. Diese Reise war somit auch eine Reise zu einem tieferen Selbstverständnis und einer bewussteren Lebensgestaltung.
Arbeit und Mobilität
Meine Auszeit bestärkte mich in meiner Überzeugung über die Vorteile des mobilen Arbeitens. Die Möglichkeit, von verschiedenen Orten aus zu arbeiten und dabei die technologischen Fortschritte zu nutzen, wie mobiles Internet und digitale Kollaborationstools, zeigte mir, wie effizient und befreiend diese Arbeitsweise sein kann. Diese Erfahrungen haben mein Verständnis von Arbeitsflexibilität und -effizienz vertieft. Sie unterstrichen, dass der Ort, an dem man arbeitet, für Wissensarbeiter weniger relevant ist, solange die richtigen Werkzeuge und Einstellungen vorhanden sind. Diese Erkenntnisse beeinflussen nun meine berufliche Beratungstätigkeit und mein Engagement für die Förderung mobiler Arbeitsmodelle.
Meine Erkenntnisse führten zu einer stärkeren Wertschätzung der Flexibilität und Autonomie, die das mobile Arbeiten bietet. Ich erkannte, dass die Fähigkeit, unabhängig vom Standort produktiv zu sein, nicht nur eine Frage der richtigen Tools ist, sondern auch eine des Mindsets. Diese Erfahrungen inspirieren mich, einen stärkeren Fokus auf die Implementierung von Modellen des mobilen Arbeitens zu legen und anderen zu helfen, die Vorteile dieser Arbeitsweise zu erkennen und zu nutzen.
Schlussfolgerungen und Tipps
Nach dieser bereichernden Reise möchte ich einige Ratschläge teilen, die aus meinen Erfahrungen stammen.
- Nimm dir Zeit für eine Auszeit. Solche Pausen vom Alltag sind essenziell, um sich neu zu orientieren und aufzutanken.
- Reise auch mal allein. Alleinreisen öffnet die Tür zu tiefer Selbstreflexion und unerwarteten Begegnungen.
- Du brauchst nicht viel für solch eine Reise. Einfachheit und Flexibilität sind Schlüssel zum Erfolg.
- Finde eine Balance zwischen Reisen und Verweilen. Die Abwechslung zwischen Ortswechsel und längeren Aufenthalten an einem Ort bietet sowohl die Chance für neue Entdeckungen als auch die Möglichkeit, sich zu erholen und tiefere Verbindungen zu knüpfen.
Meine Erfahrung spiegelt meine Überzeugung wider, dass Auszeiten nicht nur für die persönliche Entwicklung, sondern auch für ein gesundes Arbeitsleben unerlässlich sind. Sie sind eine Gelegenheit, sich von den Anforderungen des Alltags zu lösen und Raum für neue Perspektiven und Ideen zu schaffen. Meine Reise hat mich gelehrt, dass sowohl das Alleinreisen als auch das Reisen mit wenig Gepäck zur Selbstfindung und -entwicklung beitragen können. Diese Erkenntnisse möchte ich an andere weitergeben, um ihnen zu helfen, ihre eigenen Wege zu mehr Zufriedenheit und Erfüllung im Berufs- und Privatleben zu finden.
Ausblick
Diese Reise hat nicht nur meinen persönlichen Horizont erweitert, sondern auch meine berufliche Perspektive nachhaltig beeinflusst. Die gewonnenen Einblicke und Erfahrungen fließen sicher in meine Arbeit ein, insbesondere in die Förderung von Modellen des mobilen Arbeitens.
Meine Erkenntnisse werde ich nutzen, um anderen zu helfen, Wege zu finden, wie sie ihre Arbeit flexibler und zufriedenstellender gestalten können. Mein Ziel ist es, ein Bewusstsein für die Bedeutung von Selbstbestimmung und ortsunabhängigem Arbeiten zu schaffen, um so einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden und die Prävention von Burnout zu haben.
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