Ich gehöre nicht zu den Menschen, die ihren Camper im Winter permanent frostfrei heizen. Wenn es draußen gefriert und mein Wohnmobil parkt, dann fallen auch im Inneren die Temperaturen unter den Gefrierpunkt. Deshalb besonders wichtig: Alles, was gefrieren kann, bleibt nicht im Camper.
Um dennoch zügig abfahrbereit zu sein und auch im Winter zu einem Campingvergnügen aufbrechen zu können, habe ich mir ein System geschaffen, das mir hilft, innerhalb von einer Stunde startklar zu sein.
Wie es mir gelingt, mein Wohnmobil im Winter reisebereit zu machen und wie mir Euroboxen auch im Sommer helfen, darüber schreibe ich in diesem Beitrag.
Euroboxen
Euroboxen sind unter Campingfreunden nicht unbekannt. In der Regel sind es geschlossene Kunststoffboxen, die sich gut stapeln lassen. Euroboxen sind in unterschiedlichen Größen erhältlich und aus dem Maß einer Europalette (1.200 × 800 mm) abgeleitet. Euroboxen lassen sich so stapeln, dass sie zusammengesetzt auf eine Europalette passen. Die (Außen-) Maße der Euroboxen sind festgelegt; hier die gängigsten:
- 800 × 600 mm
- 600 × 400 mm
- 400 × 300 mm
- 300 × 200 mm
Erhältlich sind diese Boxen in unterschiedlichen Höhen, Farben, mit und ohne Griffe, offen und geschlossen, klappbar und starr.
Seit einigen Jahren nutze ich diese Boxen auch, um Ordnung in der Heckgarage meines Campers zu halten. Zwei Boxenmaße haben sich dafür bei mir besonders bewährt: 600 × 400 mm und 400 × 300 mm, jeweils in unterschiedlichen Höhen.
Euroboxen für unterschiedliche Aufgaben
In meinen Euroboxen verstaue ich verschiedenste Campingutensilien:
- Getränke
- Nahrungsvorrat
- Grill- und Wäschewaschutensilien
- Schuhe
- Fahrrad- und Wanderutensilien
- Wasserschlauch und Stromkabel
- Sommer- (Sonnencreme, Hängematte, Mückenschutz) und Winterzubehör (Enteiser, Eiskratzer)
Da ich den Inhalt nach Thema sortiere, benötige ich nicht immer alle Boxen im Camper. So kann ich mir für einen Wanderausflug die Fahrradbox sparen und für den Wochenendausflug benötige ich meist keine Wäscheleine und Waschmittel dabei.
Einige der Euroboxen nutze ich auch, um darin das aufzubewahren, was ich immer an Bord meines Campers haben will, was jedoch im Winter nicht darin gelagert werden soll: Flüssigkeiten und Cremes für Küche und Bad zum Beispiel.
Alles stets griffbereit und passend an Bord
Durch mein Euroboxen-Lagersystem für Vorräte, Themen und Flüssigkeiten ist es einfach, je nach Reisedauer und -ziel, die passenden Utensilien dabei zu haben. Auch und gerade im Winter.
Wenn ich im Camper übernachte und koche, benötige ich den Inhalt der Flüssigkeiten-Eurobox an Bord. In dieser Box gibt es eine Schale für Küchenzubehör (mit Öl, Essig und anderen Flüssigkeiten) und eine für das Bad (mit Cremes, Seife und anderem). Und weil ich die Vorräte in diesen Boxen auch im Winter vollständig und gefüllt halte, genügt es, den Inhalt mit zwei Handgriffen in Küchen- und Badregal im Camper zu verstauen. (Die Eurobox selbst nehme ich nicht mit.)
Genauso mache ich es mit den anderen Vorrats- und Themenboxen: Die Getränkebox und die Küchenvorratsbox (mit Nudeln, Reis, Tee und anderen nicht flüssigen Vorräten) packe ich nur dann in den Camper, wenn ich diese (voraussichtlich) unterwegs benötigte oder „für alle Fälle“ gerüstet sein will.
Garagenplätze
Die Euroboxen, die ich unterwegs dabeihaben will, landen in der Garage meines Campers. Um die Boxen (rutsch-) sicher zu verstauen, habe ich auf dem Garagenboden vier Deckel (für Euroboxen der Größe 600 × 400 mm) angeschraubt, in die ich die Boxen einschieben und verankern kann, die ich mitnehmen will.
Die von mir genutzte Deckelvariante hat mehrere Vorteile:
- die Stellplätze der Euroboxen sind festgelegt,
- ein Verrutschen – auch bei stärkerem Bremsen – wird vermieden,
- die Deckelvariante trägt nicht viel auf (sodass ich die Tür zum Gaskasten problemlos öffnen kann),
- die Boxen lassen sich einfach und schnell einstellen und wieder entnehmen (z. B. für einen Gasflaschenwechsel),
- die Deckelvariante spart viel Gewicht gegenüber einem Schwerlast-Vollauszug (ca. 30 kg) und Platz (ein Zugang zum Gaskasten wäre dann nicht mehr so leicht möglich).
Gerade der letzte Punkt ist mir besonders wichtig. Gern hätte ich die Euroboxen auf einem 1,2 Meter ausziehbaren Schwerlastvollauszug montiert, um so (noch bequemer) an alle Euroboxen gelangen zu können. Doch ein solcher Vollauszug müsste einiges an Last tragen. Die Konstruktion dafür und der Auszug selbst würden da schnell mit einem Gewicht von 30 kg (ca. 10 kg je Vollauszug, zuzüglich Montagematerial und Boden) zuschlagen. Darauf will ich verzichten. Daher habe ich mich für die gewichts- und platzsparende Deckelvariante entschieden.
Auch im Winter schnell startklar
Das Eurobox-System hilft mir auch im Winter schnell ins Campingvergnügen starten zu können: Die benötigten Euroboxen (meist 1 bis 2 für einen Wochenendtrip) in die Heckgarage des Campers, die Küchen- und Badflüssigkeiten aus der Eurobox in die Schränke, ein paar Klamotten, Bettzeug und Essensvorräte in den Camper, Frischwasser auffüllen und schon bin ich startklar. In der Regel brauche ich dafür nicht länger als eine Stunde.
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